Unsere Kirche
St. Liborius

 

Hl.Liborius auf dem Sterbelager
© H. Bolte
Der Patron unserer Gemeinde, der zugleich auch der unseres Erzbistums ist, war im 4. Jahrhundert Bischof von Le Mans. Der uns allen bekannte Martin von Tours war sein Freund, der ihn nach seinem Tod im Jahr 397 bestattete, nachdem er ihn noch am Sterbebett besucht hatte. Dieses Ereignis ist auf dem ehemali­gen Altarbild, das am Südausgang der Kir­che hängt, dargestellt. Um eine „ewige Bru­derschaft" mit dem Bistum von Le Mans zu verbinden, ließ Bischof Badurad von Pader­born die Reliquien des Heiligen nach Pa­derborn holen.

 

 

 

 

 

 

 

 

Der Legende nach soll ein Pfau diesem Zug vorausgeflogen sein, so dass der hl. Liborius diesen als Attribut zu­gesellt bekam. Der „tolle Christian" von Braunschweig raubte 1622 die Reliquien, die fünf Jahre später nach Paderborn zu­rückkamen und in einem neuen Schrein feierlich beigesetzt wurden. Die „ewige Bruderschaft", wie sie Bischof Badurad ge­wollt hat, besteht noch heute zwischen den beiden Bistümern; die Mitglieder der Libori­bruderschaft sind es, die am Fest des Heili­gen (23. Juli) den Liborischrein in einer fest­lichen Prozession aus der Krypta zum Hoch­altar des Domes tragen, nach dem Eröffnungsgottesdienst der Liboriwoche durch die Stadt geleiten und am Dienstag darauf wieder in die Krypta zurückführen. Auch der 25. Oktober, der Tag der Reli­quien-Rückführung, ist ein eigener Festtag im Erzbistum, „Klein-Libori" genannt. Liborius wird oft mit einem Buch mit drei Steinen darauf dargestellt und als Fürbitter bei Steinkrankheiten angerufen. Was lag näher, als diesen Heiligen in einer Stadt, die durch ihre Quellen, deren Wasser bei Nieren und Blasen­krankheiten heilbringend wirkt, in besonderer Weise zu verehren.

 

 

St. Liborius Tabanakel
© H. Bolte
So wurde St Liborius Patron der ersten nach der Reformation neu errichteten katholi­schen Pfarrei Bad Wildungen. Ein Reliquiar mit einer Reliquie des Heiligen ist in der Stirnseite des Altars hinter dem Bronzekreuz sichtbar eingelassen. Eine Darstellung des hl. Liborius findet sich auch in der bronzenen Taberna­keldarstellung links unten, dort ist er mit dem Pfau, auch ein Zeichen für ade­lige Herkunft, abgebildet.

 

 


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