Szenische Darstellung aktueller Evangelien
Szenische Darstellung aktueller Evangelien

© H.Bolte

31. Sonntag

im Jahreskreis, Lj C

zu Lk 19,1-10

 

Begegnung des Oberzöllers Zachäus mit Jesus in Jericho 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Im Hintergrund:

Maulbeerfeigenbaum

im heutigen Jericho 

 

Mit einer Besonderheit wartet die Kurkirche »Christkönig« in Reinhardshausen auf. In einer Glasvitrine wird in regelmäßigen Abständen (ca. alle 2 Wochen) mit Hilfe von Figuren das Evangelium des betreffenden Sonntags szenisch dargestellt. Nicht jedes Sonntagsevangelium eignet sich dazu. Besonders eignen sich jene Begebenheiten, die im Neuem Testament erzählerisch aufgeschrieben sind und die Gleichnisse Jesu.

Solch szenische Darstellung kennen wir nur zu gut von der weihnachtlichen Krippe, welche der Geburt Jesu gewidmet ist. Doch wer sagt, daß solch szenische Darstellung einzig auf die Menschwerdung Gottes beschränkt bleiben müsse? Auch die vielfach bekannten Passionsspiele (Oberammergau) oder sog. Kreuztrachten an verschiedenen Orten sind Formen, das historische Geschehen in heutiger Zeit gestalterisch nachzubilden und so auch nachvollziehbar(er) zu machen. Es ist eine sehr einfache, niederschwellige Form der Aneignung biblischer Botschaft. 

Diesem gleichen Zweck sollen hier die szenischen Darstellungen von bedeutenden Evangelien im Laufes eines liturgischen Jahres dienen. Wichtige, erst recht zentrale biblische Erzählungen wie beispielsweise die Begegnungen mit dem Auferstandenen, die Heilung von Kranken oder die Gespräche Jesu mit damaligen Personen werden szenisch nachgestaltet, so daß sich der Besucher der Kirche darin meditativ versenken kann – so z.B. mit Fragen wie: Finde ich mich in einer der Rollen wieder? Was würde ich an jener Stelle empfinden? Wie würde ich agieren oder auch reagieren? 

Die dargestellten Szenen tragen sich jedoch nicht gleichsam in einem abstrakten, gar „luftleeren“ Raum zu, sondern hatten einen „Sitz im Leben“ Jesu, einen historischen Ort. Kur- und Klinikseelsorger Pfr. Heinrich Bolte war mehrmals im Hl. Land und hat etliche Orte des Lebens Jesu aufgesucht. Fotos von seinen Israel-Reisen illustrieren das dargestellte Geschehen, zeigen die lokalen Verhältnisse in heutiger Zeit. Fotos im Hintergrund und möglichst realistische Darstellungen im Vordergrund, komponiert von Elisabeth Buda, ergänzen sich und sind so aufs engste miteinander verknüpft. 

Wir möchten Sie zur Betrachtung der verschiedenen Begebenheiten der Evangelien herzlich einladen, wie sie im Laufe eines Jahres entsprechend der Jahreszeit sowie den Thematiken der Hl. Schrift vorkommen. 

 
© H.Bolte

© H.Bolte

 

 

 

 

 

 

 

 

Hier noch eine der letzten Darstellungen:

zu Lk 24,1-12: Frauen am Ostermorgen am leeren Grab u. zwei Engel-Gestalten: Er ist nicht hier. Er ist auferstanden! (V 6)  

 

Die Frauen sind ratlos, wissen selbst nicht, was sie von dem leeren Grab halten sollen. Den Engeln hingegen sieht man die ganze Osterfreue an. Sie sind fast am Tanzen. Das Oster-Halleluja kommt, strömt wie von selbst aus ihnen hervor. "Der Herr ist auferstanden – ER ist wahrhaft auferstanden!" So zum Abschluß der orthodoxen Oster-Liturgie. Lautet auch der Gruß auf der Straße, als müsse die Osterbotschaft in die ganze Welt hinausgetragen werden.